Fotoaufnahme von schräg oben auf die Pflanze.

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Ideen umsetzen

Im Tölzer Land sind viele der Feuchtgebiete, die zu den besterhaltenen in Mitteleuropa gehören, dennoch in einem ökologisch kritischen Zustand.

 Hinweis: die Seite wird zur Zeit überarbeitet. Bilder werden nachgereicht.

Seit Jahren engagieren sich das Zentrum für Umwelt und Kultur des Klosters Benediktbeuern, der Landesbund für Vogelschutz, der Bund Naturschutz, der Bauernverband, der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, die Regierung von Oberbayern und viele andere für die Renaturierung einzelner Moore.

 

Wiedervernässungsmaßnahmen in den Spatenbräu- und Eglinger-Filzen, im Höfner Filz sowie in den Loisach-Kochelsee-Mooren ermöglichen die Rückkehr zu alter Schönheit und dass Wollgräser und Schmetterlinge wie der Hochmoorgelbling ihre ursprüngliche Heimat neu besiedeln können.

Mit den gewonnenen Erfahrungen wuchs über die Jahre die Idee, die Moore großflächig, systematisch und in der Reihenfolge ihrer ökologischen Bedeutung zu renaturieren.


  • Münsinger Filz

    Moorrenaturierung Münsinger Filz

    Das Münsinger Filz ist mit 73 ha das größte Filz in der näheren Umgebung. Weiter nördlich liegen im Moorband der Würmmoräne nur noch das Allmanshauser und das Bachhauser Filz, weiter in Richtung Nordosten schließt das Deininger Filz die Vermoorungen vor Beginn der Münchner Schotterebene ab. Das Münsinger Filz wurde daher aufgrund seiner Größe und Repräsentanz, Standorts- und Artenvielfalt von der Lenkungsgruppe ‚Tölzer Moorachse‘ als Projektgebiet ausgewählt.

    Etwas mehr als ¾ der Eigentümer haben ihre Grundstücke für die Moorrenaturierung zur Verfügung gestellt. Die Maßnahmen wurden von der ganz überwiegenden Mehrheit der Eigentümer, darüber hinaus auch von den Vertretern der Gemeinde und der Landwirte sehr wohlwollend begleitet.

    Zwischen 1830 und 1860 bestand für viele Mangel an Holz, daher begann man, Torf zu stechen.

    Ein betagter Herr kann sich noch an die Entwässerungsarbeiten 1922 erinnern, ihm liegt auch noch eine Rechnung der Genossenschaft vor, die zum Zweck der Entwässerung gegründet wurde, und die unter zu Hilfenahme von Kriegsgefangenen lange Entwässerungsgräben zog, um eine bessere Torfausbeute zu ermöglichen. Dennoch ließ man die Torfstiche und Gräben bald wieder sich selber über, da die Entwässerung nicht den gewünschten Erfolg brachte.

    In den 1960er Jahren wurde noch Torf gestochen, später auch der spärliche Aufwuchs als Einstreu im Stall genutzt, danach die Flächen aufgegeben.

    Die sich selbst überlassenen Gräben entziehen dem Moor auch heute noch das Wasser, sie wachsen, anders, als oft angenommen, nicht gänzlich von selbst zu. Dadurch geht mehr oder weniger unbemerkt die Verbrennung des Torfes in Form einer ‚kalten Verbrennung‘ weiter. Der Torf – die ursprünglich durch Nässe konservierte und nur unvollständig zersetzte Masse der über die Jahrtausende im Moore aufgewachsenen Pflanzen – wird immer weniger. Die Bodenlebewesen verzehren den nun trockenen Torf, der im Hochmoor bis zu 98 % der Trockenmasse ausmacht, und bauen ihn komplett zu Kohlendioxid ab. Das Moor verliert daher 1 Dezimeter in 10 Jahren an Höhe.

    Durch den Wasserrückhalt in den Torfstichen und Gräben werden Lebensräume von Libellen und Amphibien geschaffen, auch die Bedingungen für Reptilien und Tagfalter werden verbessert, Torfmoose können wachsen, typische Arten der Hochmoore wie das Scheidige Wollgras mit seinen weiß leuchtenden Samenständen oder die Rosmarinheide werden erhalten und können sich ausbreiten.

    E. Pleyl

  • Königsdorfer Weidfilz

    Renaturierungsprojekt Königsdorfer Weidfilz

    Abb. 1: Königsdorfer Weidfilz (B. Weis)

    Gebietsbeschreibung

    Vor den großflächigen Abbau- und Kultivierungstätigkeiten zählten die Moore um Königsdorf zu den größten Hochmoorkomplexen der gesamten schwäbisch-bayerischen Hochebene. Das Weidfilz mit rund 250 Hektar stellt dabei das größte verbliebene Hochmoor dar. Aufgrund dieser Flächenausdehnung wird es als landesweit bedeutsames Moorgebiet eingestuft (StMUGV 1997). Es unterliegt außer dem Artikel § 30 BNatSchG keinem weiteren Schutzstatus.

     

    Abb. 2: Das Weidfilz befindet sich ca. 500 m westlich der Ortschaft Königsdorf an der Staatsstraße 2064

    Quelle: ATKIS® DTK200-V, © Bundesamt für Kartographie und Geodäsie 2003

     

    Abb. 3: Ausdehnung der Moore um Königsdorf, Bay. Königliches Vermessungsamt 1812

     

    Im Weidfilz fand eine intensive Nutzung statt. Ein industrieller Torfabbau erfolgte für wenige Jahre nach dem 1. Weltkrieg (Torfkoksherstellung) und nochmals für einige Jahre nach dem 2. Weltkrieg. Anschließend wurde Torf im Handverfahren noch bis etwa 1970 abgebaut. Drei große Baggergräben (bis 50 m breit) und ein flächiges Schlitzgrabensystem durchziehen heute das Hochmoor. In Teilbereichen hat die Bewaldung durch die Austrocknung und Mineralisierung stark zugenommen. Der Torfkörper ist in 50 Jahren ca. 1 Meter geschrumpft. Trotz dieser Beeinträchtigungen besitzt das Königsdorfer Weidfilz noch große offene Hochmoorflächen und sehr gute Voraussetzungen für eine Renaturierung.

    1909 wurde im Weidfilz beim Torfstechen ein Schwert aus der Bronzezeit gefunden, das heute im Museum für Vor- und Frühgeschichte in München besichtigt werden kann.

     

    Bedeutende Tier- und Pflanzenarten

     

    Vögel: Braunkehlchen, Schwarzkehlchen, Waldschnepfe, Bekassine (Durchzug)

    Insekten: Libellen, z.B. Kleine Moosjungfer, Sibirische Winterlibelle, Arktische Smaragdlibelle und Tagfalter, z.B. Moor-Wiesenvögelchen und Randring-Perlmutterfalter

    Reptilien: Kreuzotter

    Pflanzen: Sonnentau, Rosmarinheide, Glockenheide, Blumenbinse

     

    Naturschutz-Ziele

     

    Von der Lenkungsgruppe Tölzer Moorachse wurde das Weidfilz als Referenzmoor für eine Renaturierung im Landkreis ausgewählt. Nach umfangreicher Überzeugungsarbeit bei den 11 Eigentümern, u.a. durch die Gemeinde Königsdorf, wurde eine Fläche von rd. 20 Hektar wiedervernässt. Träger des Projekts war der Landkreis, dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V., Kreisgruppe Bad Tölz-Wolfratshausen (LBV) wurde die fachliche Ausführung übertragen. Insgesamt wurden rund 300 Torfwälle zum Verschluss des Schlitzgrabensystems angefertigt. Bereits nach 3 Wochen waren die Arbeiten abgeschlossen und es kehrte wieder Ruhe ins Gebiet ein.

     

     

    Abb. 4: Partieller Grabenanstau durch Torfwälle, Baufirma Maxl, Eurasburg

     

    2008 konnte eine Streuwiese im Randbereich des Hochmoores vom LBV erworben werden, die von Aktiven entbuscht wurde und jetzt wieder als Lebensraum für seltene Schmetterlinge dient.

    Für eine Fortführung des Projektes war es erforderlich, genaue Gebietskenntnisse einzuholen. Eine umfassende Renaturierungsplanung wurde vom LBV im Auftrag des Landesamtes für Umwelt erstellt. Die Realisierung der vorgeschlagenen Maßnahmen hängt von der Bereitschaft der privaten Flächeneigentümer ab. Deshalb leisten die LBV-Gebietsbetreuerin und die Moorschutzkraft an der Unteren Naturschutzbehörde umfangreiche Überzeugungsarbeit. Im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2020 des StMUGV konnten rund 15 ha Moorfläche gesichert werden (Kauf durch Landkreis sowie Grunddienstbarkeit).

    Eine Fortführung der Renaturierung unter Begleitung der Lenkungsgruppe Tölzer Moorachse und mit finanzieller Unterstützung des NABU Moorschutzfonds Deutschland soll alsbald auf rund 60 Hektar durchgeführt werden.

     

    Birgit Weis,
    Dipl.Ing. Forstwirtschaft (FH)
    Gebietsbetreuerin Loisach-Kochelsee-Moore und Isar
    Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.

  • Auerfilze

    Das zweite Renaturierungsprojekt der Tölzer Moorachse

     

    Aufgrund seiner hohen naturschutzfachlichen Wertigkeit und der Besitzverhältnisse – der größte Teil befindet sich im Eigentum der Stadt München – wurde das Auer Filz als zweites Projekt der Lenkungsgruppe ‚Tölzer Moorachse’  ausgewählt. Die Lenkungsgruppe ‚Tölzer Moorachse’ und die Gebietsbetreuung für die Moore im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen bereiten Vorhaben zur Moorrenaturierung gemeinsam vor. Einsatzgebiete und das Vorgehen zur Entwicklung der weitläufigen und europaweit bedeutsamen Moorlandschaften des Landkreises werden von Anbeginn untereinander abgestimmt.

     

     

    Ziel der Maßnahme ist die Sicherung und Verbesserung des naturnahen Hochmoorlebensraumes mit seinen vielfältigen Funktionen für den Naturhaushalt – Stoffsenke, Retentionsraum, Erhalt der seltenen, hochspezialisierten Tier- und Pflanzenwelt des Hochmoores.

     

    Nur wenige randlich gezogene Gräben beeinträchtigten den naturnahen Zustand des Auer Filzes. Diesen Störungen war abzuhelfen, um einer von diesen Bereichen ausgehende Bestockung mit Waldkiefer, Fichte und Birke zu begegnen. Die Maßnahen sichern damit den Zweck der Meldung als NATURA 2000-Gebiet, die den Erhalt der weitläufigen Moorgebiete zum Ziel hat.

     

     

    Maßnahmenumsetzung / Ergebnis:

    • Zur Wasserrückhaltung wurden zwischen Mitte November 2006 und Mitte Februar 2007 42 Dämme aus unzersetztem Torf gebaut. Die reine Bauzeit betrug 7,5 Wochen. Der Torf wurde - einige Meter vom Damm entfernt - auf Höhe des Oberwassers entnommen. An wenigen engen Stellen, an denen durch die Arbeitsrichtung grabenabwärts und gleichzeitig vollkommenen Verschluss des befahrbaren Geländes keine andere Entnahmemöglichkeit bestand, wurde der Torf nötigenfalls im Bereich des Unterwassers entnommen. Hieraus entstehen künstliche ‚Kolke’. Sie wurden aus Sicherheitsgründen allerdings nur bis zu 1 m tief ausgeführt, damit keine Fallen entstehen. Eine Erosionsgefahr durch abfließendes Wasser ist in jedem Fall ausgeschlossen:
    • Zur Hochwasserentlastung der Wehre wurde durch Druck, bei großen Dämmen auch durch Torfentnahme mit der Baggerschaufel eine Mulde angedeutet, die mit großem Abstand um das Wehr herumführt.
    • Auf die Dämme wurden die zuvor abgenommenen Sphagnen bzw. Soden aufgelegt.

    Die Dämme wurden der Größe nach der jeweiligen Geländesituation entsprechend geplant und ausgeführt.

     

      

     

    Fotos: Dora Schulze (Wasserwirtschaftsamt Weilheim), Elisabeth Pleyl

  • Kirchseefilze

    Renaturierung der Kirchseefilze

    Die Kirchseefilze sind ein nordwestlich der Gemeinde Sachsenkam/ Oberbayern im Landkreis Bad Tölz – Wolfratshausen gelegenes Moorgebiet. Sie sind Teil des ca. 800 ha großen Naturschutzgebietes Ellbach- und Kirchseemoor, das zu den fünf wertvollsten Hoch- und Übergangsmoorgebieten des bayerischen Alpenvorlandes zählt (Arten- und Biotopschutzprogramm Bayern, Bayer. StMLU 1997). Das Wort „Filz“ wird in Bayern synonym zu „Hochmoor“ verwendet.

    Im September und Oktober 2012 wurden im Bereich des ehemaligen Torfwerkes Kirchseemoor Maßnahmen durchgeführt, die die Renaturierung des Moores und die Erhöhung des CO2-Aufnahmevermögens zum Ziel hatten. Die Finanzierung erfolgte über das Klimaprogramm Bayern 2020 – Moore des Freistaates Bayern. Träger für die Grundstückssicherung war der Landkreis (hier erfolgte 90 % Förderung über das Klimaprogramm). Die Kosten für Grundstückssicherung, Planung und Umsetzung der Maßnahme betrugen rund 376.600 €.

    Die Begleitung und Beratung erfolgte durch Mitglieder der Tölzer Moorachse. Damit war es, nach dem Königsdorfer Weidfilz (2005) und dem Auer Filz (2007), das dritte Projekt des Arbeitskreises.

     

    Abb. 1:  Lage und Ausdehnung der Kirchseemoors (rot), die Renaturierungsfläche ist blau gekennzeichnet (Karte: Bayerische Vermessungsverwaltung 2009, verändert)

     

    Das Gebiet

     

    Die Kirchseefilze sind im nördlichen Teil des Naturschutzgebietes Ellbach- und Kirchseemoor gelegen. Als Hochmoorgebiet haben sie einen besonderen naturschutzfachlichen Wert und eine große Bedeutung für die Tier- und Pflanzenwelt. Als teilweise nahezu unberührtes und weitgehend gehölzfreies Gebiet sind hier Heidekraut und Pfeifengras mit Übergängen zu Magerrasen vorherrschend, sowie ein dicht geschlossener Torfmoosteppich auf bis zu 8 m mächtigem Hochmoor-Torf.

     

     Abb. 2: Die Kirchseefilze (E. Pleyl)

     

    Maßnahmen

     

    Zur Wiederherstellung des mooreigenen Wasserhaushalts und der natürlichen Abflussverhältnisse wurden auf rund 23 ha Fläche 378 Grabenverschlüsse durchgeführt. Dafür wurden 37 ha, unter anderem durch Verpachtung und Verkauf an den Landkreis, zur Verfügung gestellt.

    Die alten, zur Vorentwässerung angelegten Schlitzgräben mussten durch einen Bagger verschlossen und große Gräben und Torfstiche eingestaut werden, so dass im vorentwässerten Hochmoorkörper das Wachstum der Torfe und die Speicherung von CO2 wieder möglich wurden. 

     

     

    Abb. 3: Bagger im Einsatz beim Verschluss der Gräben im Filz (A. Rücker)

     

    Ziele

     

    Von der Renaturierung der Kirchseefilze profitieren die gefährdeten Tier- und Pflanzenarten des Hochmoores.

    Die Wasserabgabe an angrenzende Gewässer wird gleichmäßiger.

    Außerdem ist das Wachstum der Torfschichten ein wichtiges Anliegen:

    Die CO2-Freisetzung aus dem trockengelegten Hochmoorkörper wird gestoppt und das Moor durch Torfmoos-Wachstum wieder zu einer CO2-Senke. Die Fläche von 23 ha, die unmittelbar wiedervernässt wurde, bewirkt durch die Renaturierung eine Kohlenstoff-Senkenwirkung von rund 12 t CO2-C bzw. 36 t CO2 pro Jahr. Zudem werden Emissionen von rund 115 t CO2 - C bzw. 345 t CO2 pro Jahr vermieden, die aus der andernfalls stattfindenden Torfzersetzung herrühren würden.

     

    Erste Erfolge

     

    Schon zwei Tage nach Verschluss der Gräben konnte eine Erhöhung des Wasserpegels beobachtet werden. In den neu entstandenen Anstaubereichen wurden nach kurzer Zeit Libellen und Amphibien gesichtet!

     

     

    Abb. 4: Das ehemals trockene Hochmoor konnte erfolgreich wiedervernässt werden (A. Rücker)

     

    Auftraggeber der Planung: Regierung von Oberbayern
    Auftraggeber Umsetzungsmaßnahmen: Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen
    Moorfachkraft: Elisabeth Pleyl
    Planung, Bauleitung: Dipl.-Biol. Achim Rücker
    Baufirma: Terratop Hobmaier GmbH & Co.KG 

  • Spatenbräufilze

    Die Spatenbräufilze - und wie sie entstanden sind

     

    Die Spatenbräufilze sind ein durch Torfabbau und Entwässerung beeinflusster Hochmoorkomplex mit umgebenden Streuwiesen. Sie liegen in einer großflächigen Geländemulde südöstlich von Egling im Landschaftsschutzgebiet "Mooshamer Weiher". Namensgeberin war einst die Spatenbrauerei, die bis 1886 Eigentümerin des Geländes war. Mit dem Torfstechen begannen aber erst die nachfolgenden Besitzer. Bis etwa 1960 wurde in bäuerlichen Handtorfstichen noch Torf gewonnen, der als Brenntorf und auch als Einstreu im Stall verwendet wurde.

     

    Das Projekt

     

    Wie in vielen anderen Hochmooren wurde in den Spatenbräufilzen viele Jahre lang Torf abgebaut. Voraussetzung für den Torfabbau war die Entwässerung. Dadurch wird den typischen Lebensgemeinschaften der Filze das Wasser abgegraben. Der Torf trocknet aus, wird besser durchlüftet und baut sich ab.

     

    Trockenheit vertragende Pflanzen, wie Heidekraut, breiten sich aus, Büsche und Bäume siedeln sich an. Langsam aber sicher wird aus dem einst weitgehend offenen Moor ein dichter Wald. Die Folge: Der Lebensraum der typischen Hochmoorarten wird immer enger. Ohne geeignete Gegenmaßnahmen würde er letztendlich ganz verloren gehen.

     

    Auch in den Spatenbräufilzen drohten die für das Hochmoor typischen Arten und Lebensgemeinschaften langsam zu verschwinden. Es musste etwas getan werden.

     

    1994 begann die Renaturierung. Die wichtigsten Maßnahmen waren die Entbuschung und Wiedervernässung des stark entwässerten Hochmoorkerns und die Vernetzung von offenen Hochmoorbereichen und umgebenden Streuwiesen durch Beseitigung von Gehölzbarrieren. Auch die Wiederaufnahme der Nutzung brach liegender Streuwiesen zur Schaffung blütenreicher Flächen war ein zentrales Ziel des Projektes.

     

    Die Initiative für das Projekt ging von der Gemeinde Egling aus. Schon in der Anfangsphase übernahmen private Grundeigentümer die Entbuschung ihrer Flächen. In den folgenden Wintern führte der Landesbund für Vogelschutz (LBV) diese Maßnahmen mit zahlreichen freiwilligen Helfern auf dem Grundstück der Gemeinde Egling weiter: Gehölzbarrieren zwischen Hochmoor und Streuwiesen wurden entfernt und auf den entbuschten Flächen wurden Gräben angestaut. Im Winter wird deshalb gearbeitet, weil Schnee und Frost den empfindlichen Moorboden vor größeren Schäden bewahren. Im Sommer 1998 waren die Maßnahmen in diesem Teil der Spatenbräufilzen abgeschlossen. Auf anderen Flächen gingen und gehen die Arbeiten weiter, so z.B. auf dem 1997 vom LBV angekauften Grundstück.

     

    Die Erfolge lassen sich zeigen: Typische Hochmoorpflanzen wie das Scheidige Wollgras, die Moosbeere, der Rundblättriger Sonnentau und die Rosmarinheide haben sich wieder ausgebreitet.

     

    Finanzierung und Organisation

     

    Viele Institutionen und Einzelpersonen tragen zum Gelingen des Projektes bei: die Gemeinde Egling als Besitzerin etwa eines Drittel der Hochmoorfläche, der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, die Regierung von Oberbayern und der Landesbund für Vogelschutz (LBV). Er übernahm 1995 die Trägerschaft für das Projekt.

    Fast alle privaten Grundeigentümer konnten für eine Mitarbeit gewonnen werden. Fachliche Unterstützung kam auch von Hubert Anwander und Cornelia Siuda. 1997 konnte der LBV mit finanzieller Hilfe des Bayerischen Naturschutzfonds, des Bezirks Oberbayern und des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen ein sechs Hektar großes Grundstück kaufen.

  • Sonnenhofer Filz

    Renaturierung der Sonnenhofer Filze

    Die Sonnenhofer Filze liegt südöstlich von Königsdorf im Landkreis Bad Tölz – Wolfratshausen. Dieses Moor ist Teil der Königsdorfer Moränen- und Moorplatte, die im südlichen ehemaligen Wolfratshauser Seebecken liegt. Sie bildet aufgrund ihrer Flächenausdehnung eines der bedeutendsten Moorgebiete im bayerischen Voralpenland.

     

    (Sonnenhofer Filz, Südteil)

     

    (Sonnenhofer Filz, Nordteil)

     

    (Überwiegen des Heidekrautes zeigt zu starke Austrocknung des Hochmoores)

     

    Maßnahmen

     

    Zur Wiederherstellung des mooreigenen Wasserhaushalts und der natürlichen Abflussverhältnisse wurden im Sonnenhofer Filz im Zeitraum Mitte Oktober bis Mitte November 2014 im Umgriff von 14 ha Fläche 34 Dammbauten ausgeführt. Entlang eines tiefen Hauptgrabens von bis zu 2,5 m Tiefe und in acht Torfstichen wurden die Grabenverschlüsse von einem Moorbagger eingebaut. 31 ha Moor wurden hierfür bereitgestellt. Diese Flächen hat der Landkreis mit Hilfe von Mitteln aus dem Klimaprogramm 2050 – Moore gepachtet. Der überwiegende Teil wurde von den Eigentümern unentgeltlich zur Verfügung gestellt.

    Auch die Verbesserung der Mahd der Streuwiesen im angrenzenden Niedermoor war ein wichtiges Anliegen der Renaturierungsmaßnahme. Wie die Lebensräume Hoch- und Niedermoor zusammenwirken, zeigen am besten die seltenen Tagfalter, deren Raupen sich an Pflanzen des Hochmoors entwickeln, während der entwickelte Schmetterling die Blüten der Streuwiesen aufsucht, um Nektar zu finden.

     

    (Kettenbagger beim Einbau eines Dammes)

     

    Ziele

     

    Die relativ naturnahe Hochmoorfläche des Sonnenhofer Filzes war durch das vor rund 100 Jahren verfolgte Ziel der Torfgewinnung und –nutzung von mehreren tiefen Entwässerungsgräben und randlichen Torfstichen durchzogen. Durch diese wurde der Torf bis heute mineralisiert und abgebaut und der Lebensraum wurde im Vergleich zum naturnahen Hochmoor zunehmend von Trockenheit liebenden Arten dominiert.

    Die Renaturierung fördert den Lebensraum der seltenen Arten des Hochmoors. Als Habitate für die Kreuzotter wurden im Zuge der Maßnahme große Reisighaufen angelegt. Bäume, die im künftigen Rückstau der Gräben absterben, werden (bis auf die durch Borkenkäfer gefährdeten Fichten) stehen gelassen. Sie entwickeln sich zu einem seltenen wertvollen Lebensraum für eine Vielfalt an Arten, die nur an stehendem Totholz vorkommen. Oberflächengewässer und Grundwassererneuerung profitieren von der Wasserrückhaltung. Vor allem werden Boden und Klima durch Verbesserung des Schutzes des Torfes geschont. Die CO2-Freisetzung aus dem Hochmoorkörper wird gestoppt und das Moor durch Torfmoos-Wachstum wieder zu einer CO2-Senke. Durch die Maßnahmen wird eine Klimaentlastung von ca. CO2- Äquivalenten/ha x a erreicht, damit werden auf der ca. 4,6 ha großen Wirkfläche jährlich rund 69 t CO2 – Äquivalente eingespart. Die Moorpflanzen nehmen das klimawirksame Gas auf. Im nassen Milieu werden die Pflanzen nur unvollständig zersetzt. Der von der Natur kostenlos bereitgestellte wartungsfreie Kohlenstoffspeicher ‚Moor‘ springt wieder an und sorgt für die dauerhafte Einlagerung des Kohlenstoffs ohne Risiken.

     

    Erste Erfolge

     

    Alle Dämme sind wirksam, der Wasserpegel ist entlang der ehemals austrocknend wirkenden Gräben nunmehr auf Geländeoberkante angehoben. Über eine Reihe an Pegeln wird die Entwicklung des Wasserstands exemplarisch verfolgt.

     

    (Damm unmittelbar nach Erstellung)

     

    Organisation

     

    Begleitung und Beratung erfolgten durch die Mitglieder der ‘Tölzer Moorachse‘ – nach einer Teilfläche des Königsdorfer Weidfilzes (2005) und nach Renaturierung des Auer Filz (2007) und des Kirchseefilz (2012) ist dies das vierte Projekt der ‚Tölzer Moorachse‘.

    Ausführungsträger der Umsetzung ist das Landratsamt Bad Tölz – Wolfratshausen. Die Finanzierung erfolgte über das Klimaprogramm Bayern 2020 – Moore des Freistaat Bayern. Die Kosten für Grundstückssicherung, Planung und Umsetzung der Maßnahme betragen rund 39.000,- €. Darüber hinaus erfolgten umfangreiche Vorarbeiten durch Dipl.-Biol. Achim Rücker des Bund Naturschutz und durch Elisabeth Pleyl, Moorfachkraft am Landratsamt und Gebietsbetreuerin Loisach-Kochelsee-Moore des Zentrums für Umwelt und Kultur Benediktbeuern.

  • Partnerprojekt Eglinger Filz

    Ein Renaturierungsprojekt der Kreisgruppe Bad Tölz-Wolfratshausen des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern e.V.

    Gebietsbeschreibung:

    Die eiszeitlich geprägte Moränenlandschaft in Südbayern war einst durch ausgedehnte Moorgebiete gekennzeichnet, die jedoch zur Torfgewinnung häufig trockengelegt wurden. Hochmoore wie das Eglinger Filz werden ausschließlich durch Regenwasser gespeist. In Bayern werden sie meist als Filze bezeichnet.

    Die Eglinger Moorsenke ist mit einer Fläche von mehr als 200 Hektar der größte zusammenhängende Moorkomplex des nördlichen Landkreises. Aufgrund der vielen vorkommenden Arten und der enormen Flächengröße zählt das Eglinger Filz zu den landesweit bedeutsamen Moorgebieten.

    Auch dieses Moor blieb nicht von einer Entwässerung verschont. Von 1960 bis 1977 wurde im Eglinger Filz maschinell Torf abgebaut. Die Folgen sind heute noch deutlich sichtbar: Ein ca. 400 Meter langer Torfstich durchzieht die Hochmoorfläche und ihr südlicher Teil wurde völlig zerstochen. Trotz dieser starken Eingriffe und der schleichenden Austrocknung waren die Voraussetzungen für eine Wiedervernässung gut, da noch ein mächtiger Hochmoorkörper von bis zu sechs Metern vorhanden war.

    Der LBV baute bei der Renaturierung des benachbarten Spatenbräufilzes gute Kontakte zu Gemeinden, Behörden und Eigentümern auf. So konnte auch das Kloster Schäftlarn als größter Eigentümer im Eglinger Filz für eine Renaturierung gewonnen werden.

     

    Schützenswerte Lebensgemeinschaften und Lebensräume:

    • Hochmoor

    • Übergangsmoor

    • Streuwiesen

    • Nass- und Feuchtwiesen

    • Mooshamer Weiherbach

     

    Bedeutende Tier- und Pflanzenarten:

    Vögel: Baumpieper, Bekassine

    Insekten: Libellen wie Große Moosjungfer, Kleine Moosjungfer, Kleiner Blaupfeil und Tagfalter wie Riedteufel und Mädesüß-Perlmutfalter

    Pflanzen: Strauchbirke, Rosmarinheide, Schnabelried, Sonnentau, Sumpf-Glanzkraut

     

    Lage des Gebiets:

    Das Eglinger Filz befindet sich ca. 1 km südlich der Ortschaft Egling im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen.

     

    Status:

    z.T. FFH-Gebiet 8135-371 „Moore zwischen Dietramszell und Deining“ sowie Landschaftsschutzgebiet „Eglinger und Ascholdinger Filze“

     

    Größe des Hochmoores:

    ca. 55 ha

     

    Naturschutz-Ziele des LBV:

    2002 wurde vom LBV eine umfassende Renaturierungsplanung im Auftrag der Regierung von Oberbayern erstellt und im Herbst 2003 begann die Umsetzung auf knapp 40 Hektar. Hauptziel war die Wiederherstellung des natürlichen Moorwasserspiegels durch Wiedervernässung des rund sechs Kilometer langen Grabensystems. Rund 110 Torfwälle und zehn Stauwehre aus Stammholz und Torf wurden von einem Moorbagger angelegt. Das Stammholz wurde am Moorrand gefällt. Im großen Torfstich wurden zum Wasserrückhalt drei mächtige Torfwälle (bis zu 30 Meter lang) in präziser Baggerarbeit angefertigt.

    Bereits wenige Wochen nach der Wiedervernässung liefen die Gräben mit Regenwasser voll. Der Wasserspiegel hat sich seitdem deutlich erhöht und die hochmoortypische Vegetation, wie z.B. Torfmoose begann im Laufe der Jahre wieder zu wachsen. Das Eglinger Filz gilt unter Experten als bayernweit herausragendes Beispiel für eine erfolgreiche Hochmoor-Renaturierung.

    Zwei an das Hochmoor angrenzende ehemalige Streuwiesen wurden aufwändig entwaldet. Sie werden jetzt wieder jährlich im Herbst gemäht und das Mahdgut als Einstreu in Ställen verwendet.

    Im großen Torfstich ist Schwingrasenvegetation entstanden, wo sich die bereits vorhandene Libellenfauna weiter ausbreiten konnte.

     

       

    Weiterführende Informationen und Links:

    LBV-Kreisgruppe Bad Tölz: www.lbv-toel.de/Eglingerfilz.htm

    LBV-Vortrag Hochmoorrenaturierung in Bayern: http://ecosurvey.de/Vortraege/Weis_Praktische%20Hochmoorrenaturierungsbeispiele%20BY.pdf

    Stand: September 2012

     

    Eglinger Filz Renaturierung 2016

    Das Eglinger Filz besticht im Nordteil durch die große offene Moorlandschaft, in der ein rund 4 ha großer Torfstich liegt, der reich an stehendem Totholz ist. Durch Renaturierungsmaßnahmen, die bereits 2003 durchgeführt worden sind, wurden die im Torfstich aufgewachsenen Moorbirken überstaut und starben ab. Heute sind sie wertvoller Lebensraum für totholzbewohnende Insekten, Vogelarten, denen sie als Brut- und Nahrungsraum dienen und viele andere Tiere und Pflanzen.

    2003 war der Damm, der das Wasser im Torfstich zurückhielt, nach dem Stand der damaligen Technik nur aus Torf errichtet worden. Nach wenigen Jahren stellten sich, durch Bisamaktivitäten forciert, Undichtigkeiten ein. LBV-Aktive hielten über einen Zeitraum von etwa 10 Jahren den Damm durch händische Ausbesserungen instand.

    Über das ‚Klimaprogramm Bayern 2050 – Moore‘ (KliP) bereitete das Landratsamt 2015 die dauerhafte Absicherung des durchlässigen Dammes mittels einer 73 m langen Spundwand und den Bau sechs weiterer Dämme in einem benachbarten Torfstich vor.

    Mit einem nur 5 Tonnen schweren kettenbereiften Bagger und mehreren Dumpern setzte die Baufirma ‚ABE Landschaftspflege‘ die Arbeit auf dem schwierigen Baugrund im Februar 2016 bodenschonend um.

  • Partnerprojekt Renaturierung des Schemer Filzes

    Renaturierung des Schemer-Filzes

    Die bayerischen Staatsforsten sind für über 12.000 ha Moorflächen in Bayern zuständig, das sind 9% aller Moorflächen in Bayern (145.000 ha). Viele Moorflächen sind durch Entwässerungsmaßnahmen der Vergangenheit bereits für immer verschwunden. Ein großer Teil der noch erhaltenen Moore ist durch Trockenlegung heute mehr oder weniger stark gestört.

    Die Sanierung von degradierten Mooren ist ein erklärtes Ziel der Bayerischen Staatsforsten. Der Schutz bedrohter Lebensräume und bedrohter Arten, sowie Klimaschutz durch Erhalt der Moore als Kohlenstoffspeicher stehen dabei im Mittelpunkt.

    Im Forstbetrieb Bad Tölz kommen ca. 600 ha Moore (offene Moore und Moorwälder) vor. Seit 2005 hat der Betrieb das Mühleckerfilz bei Sindelsdorf, das Schemerfilz in der Jachenau das Schellenbergmoor bei Eurasburg und das Gurnmoos an der Benediktenwand renaturiert. Die Renaturierung des Schemerfilzes erfolgte dabei als eine vom LRA Bad Tölz festgelegte Ausgleichsmaßnahme für diverse Wegebauten.

    Sanierung des Schemer-Filzes in der Jachenau im Januar 2009

    Das 22,6 ha große Hochmoor liegt auf 725 m ü. NN im LSG ‚Hochmoor bei der Schemeralm’ und im FFH-Gebiet ‚Jachenau und Extensivwiesen bei Fleck’. Im Arten- und Biotopschutzprogramm von 1997 ist es als Hochmoor von bundesweiter Bedeutung aufgeführt und wird den markantesten Talhochmooren der bayerischen Alpen zugerechnet. Das 2 m - 5 m hoch aufgewölbte Moor liegt auf einer plateauartigen Talterrasse über eiszeitlichen Seetonen des ehemaligen Jachenstausees und wird im Norden von der Jachen und im Süden von einem ebenfalls tief eingeschnittenen bergseitigen Bach begrenzt. Die östliche Hälfte des Moores liegt auf Staatsforstgrund, die westliche Hälfte ist Privateigentum. Das Moor zeichnet sich durch eine weitgehend ungestörte Zonation mit einem schmalen Fichten-Moorrandwald, einem Latschen-Spirkengürtel und einem offenen Bult –Schlenkenkomplex aus.

    Im Bereich des Staatsgrundes war auf einer Breite von etwa 125 m ein Entwässerungssystem in Form von 9 Gräben in West-Ost-Richtung angelegt: 20 - 350 m lang, jeweils 25 m voneinander entfernt. Sie mündeten alle im Osten in einen nach Nord und Süd ablaufenden Hauptentwässerungsgraben.

    Die Folge war ein Abnahme der offenen Hochmoorbereiche um ca. 1 ha. 1956 umfasste dieser Bereich noch 1,4 ha, im Jahr 2006 waren es nur noch 0,33 ha.

    Vergleich der nicht bestockten Hochmoorfläche im Jahr 1956 (rot schraffiert) gegenüber heute (gelb) (Elisabeth Pleyl 2008)

    Dokumentation des Zustandes vor der Renaturierung

    Blick über den offenen Hochmoorteil von der westlichen Besitzgrenze nach Osten vor der Sanierung 

     

     

    Sanierungsplanung

     

    2008 beauftragte der Forstbetrieb Bad Tölz Frau Elisabeth Pleyl vom Zentrum für Umwelt und Kultur in Benediktbeuern mit der Erstellung eines hydrologischen Gutachtens und eines Planes zur Sanierung von etwa 5 ha Moorflächen als Grundlage des wasserrechtlichen Erlaubnisverfahren und der Sanierungsarbeiten.

    Nach Erfassung der Gräben und des Abflussverhaltens sowie einer Höhennivellierung vor Ort wurde der Standort von 74 Dämmen innerhalb des Grabensystems festgelegt, mit dem Ziel, das Wasser im Moor zurückzuhalten und den Wasserspiegel im Moor dauerhaft zu heben (+/-10 cm unter der Geländeoberfläche). 44 Dämme wurden wegen einer zu erwartenden höheren Gewässerbelastung als Holzdämme geplant. Die restlichen Dämme wurden als einfache Torfdämme vorgesehen. Die Auslegung der Dämme wurde im Gelände nach Höhe und Länge durch Pflöcke festgelegt. Die Verteilung der Dämme im Gelände ergibt sich aus nachfolgendem Plan. Die blauen Pfeile geben darin die Fließrichtung des Moorwassers wieder:

     

    Ausführung:

    Im Januar 2009 wurden die Arbeiten durch den Forstbetrieb Bad Tölz nach erfolgter wasserrechtlicher Genehmigung ausgeführt.

    Die Erschließung des Moores für die Baustellenzufahrt erfolgte durch die Anlage einer Hauptfahrgasse am südlichen Moorrandwald, sowie kleiner Fahrgassen entlang der Gräben. Hierbei fielen etwa 800 fm Fichtenholz an, von denen rd. 150 fm für den Bau der Stauwehre benötigt wurden.

    Der Einbau der Stauwerke erfolgte durch einen vom Forstbetrieb beauftragten örtlichen Baggerbetrieb.

    Arten, die von der Maßnahme profitieren:

    Durch die Wiedervernässung bleibt der Lebensraum für viele seltene Pflanzen- und Tierarten erhalten, wie für die Kreuzotter und mehrere an den Hochmoorstandort gebundene Tagfalter und Libellenarten. Auch die Glockenheide wächst dort, vermutlich durch menschliches Zutun, denn sie ist eine Charakterart der atlantischen Moore.

    Text: Klaus Huschik, Naturschutzbeauftragter Südbayern, Bayerische Staatsforsten

     

    Wie dieses Foto vom 25. September 2012 zeigt, scheinen Erhalt und Ausdehnung des offenen Hochmoorkernes gesichert: