Das zweite Renaturierungsprojekt der Tölzer Moorachse

Auerfilze

Auerfilz Renaturierungsprojekt

 

Aufgrund seiner hohen naturschutzfachlichen Wertigkeit und der Besitzverhältnisse – der größte Teil befindet sich im Eigentum der Stadt München – wurde das Auer Filz als zweites Projekt der Lenkungsgruppe ‚Tölzer Moorachse’  ausgewählt. Die Lenkungsgruppe ‚Tölzer Moorachse’ und die Gebietsbetreuung für die Moore im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen bereiten Vorhaben zur Moorrenaturierung gemeinsam vor. Einsatzgebiete und das Vorgehen zur Entwicklung der weitläufigen und europaweit bedeutsamen Moorlandschaften des Landkreises werden von Anbeginn untereinander abgestimmt.

 

Auerfilz Begutachtung Absperrdamm

 

Ziel der Maßnahme ist die Sicherung und Verbesserung des naturnahen Hochmoorlebensraumes mit seinen vielfältigen Funktionen für den Naturhaushalt – Stoffsenke, Retentionsraum, Erhalt der seltenen, hochspezialisierten Tier- und Pflanzenwelt des Hochmoores.

 

Nur wenige randlich gezogene Gräben beeinträchtigten den naturnahen Zustand des Auer Filzes. Diesen Störungen war abzuhelfen, um einer von diesen Bereichen ausgehende Bestockung mit Waldkiefer, Fichte und Birke zu begegnen. Die Maßnahen sichern damit den Zweck der Meldung als NATURA 2000-Gebiet, die den Erhalt der weitläufigen Moorgebiete zum Ziel hat.

 

Auerfilz wiedervernässte Fläche

 

Maßnahmenumsetzung / Ergebnis:

• Zur Wasserrückhaltung wurden zwischen Mitte November 2006 und Mitte Februar 2007 42 Dämme aus unzersetztem Torf gebaut. Die reine Bauzeit betrug 7,5 Wochen. Der Torf wurde - einige Meter vom Damm entfernt - auf Höhe des Oberwassers entnommen. An wenigen engen Stellen, an denen durch die Arbeitsrichtung grabenabwärts und gleichzeitig vollkommenen Verschluss des befahrbaren Geländes keine andere Entnahmemöglichkeit bestand, wurde der Torf nötigenfalls im Bereich des Unterwassers entnommen. Hieraus entstehen künstliche ‚Kolke’. Sie wurden aus Sicherheitsgründen allerdings nur bis zu 1 m tief ausgeführt, damit keine Fallen entstehen. Eine Erosionsgefahr durch abfließendes Wasser ist in jedem Fall ausgeschlossen:

• Zur Hochwasserentlastung der Wehre wurde durch Druck, bei großen Dämmen auch durch Torfentnahme mit der Baggerschaufel eine Mulde angedeutet, die mit großem Abstand um das Wehr herumführt.

• Auf die Dämme wurden die zuvor abgenommenen Sphagnen bzw. Soden aufgelegt.

Die Dämme wurden der Größe nach der jeweiligen Geländesituation entsprechend geplant und ausgeführt.

 

Auerfilz Hochmoor  

 

Fotos: Dora Schulze (Wasserwirtschaftsamt Weilheim), Elisabeth Pleyl